Lackierungen

Stichpunkte zum merken und nachdenken

Fehler: Offenlassen beschädigter Lackierungen!

Abscheuernde Stellen werden alljährlich nachkontrolliert, oder nach einem Abbau. Die Bodenleiter- Unterseite die an dem Unterschiff anliegt, verkeilt Sandkörner und lässt diese wie Schmirgel zwischen sich und der Haut reiben. Umgebungen von mechanischen Teilen haben Abplatzungen und Harrisse, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Wer Faltboote pflegt, müsste normalerweise „tauchlackieren“. Diese wirksame Option eröffnet sich meist nur der Werkstatt! Kaum ein Bastler hat in seinem Hobbykeller eine temperierbare Tauchwanne und kann die Aerosole angemessen ablüften lassen. Deshalb wird im Rahmen einer halbwegs tauglichen Improvisation, der Lack z.B. mit der vierfachen Menge Verdünner verdünnt wie Wasser. Mit einem breitquastigem Pinsel wird deckend, triefend aufgetragen. Diese Methode ist jedoch mit dem Lackhersteller zu besprechen! Nicht jeder „Bootslack“ verträgt z.B. mehr als 10% Verdünner. Dieser kann den Lack auch völlig zerstören! Manche Lacke können durch Erwärmung „verdünnt“ werden. Sinn dieses Verfahrens ist, das sämtliche Harrrisse gefüllt werden können. Dicken, sämigen Lacken geligt das kaum und wir haben dann ggf. ein Abbindungsproblem. Zu dick aufgetrgene Lacke können wieder abplatzen oder ermatten in ihrem „ewig“ andauernden Trocknungsprozess. Ein Finish wie matter Honig der nach Wochen noch „pappt“ kann so ein Ergebnis sein.


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Eine saubere, säurebeständige Plane fängt den Lack unten auf und man nimmt von der Plane weg. Erneut kann dann mit dem Pinsel aufgetragen werden. Der „wässerigkeit“ der Verdünnung ist es zu verdanken, dass es kaum Lacknasen gibt. Ein-zwei sanfte nachstreicher können den Abfluß des Lackes von der Oberfläche so steuern. Eine Griffstelle am „Werkstück“ sollte vielleicht frei bleiben. Beim 2ten Vorgang käme diese dann dran, oder man fast mit Handschuh (kein Einweg-Nitril, o.ä. – Der hält das nicht aus) oder schmaler Zange, Greifhand (Werkzeug), etc. das Stück an. Eine Abtropfecke wäre einzurichten, oder ein saugfähiges Brett minderster Faserdichte, kann auch Tropfmengen aufnehmen. (Dann wäre das Holzmaterial aus dem Baudiscounter auch endlich mal zu was Nütze). Nasen können später – in pastösem Zustand – zudem abgeschnitten werden. Ist eine Schicht griffest angetrocknet spürt man eine Rauhheit auf der Oberfläche, die zuvor nicht war. Offen Faserröhren haben sich voll Lack gesogen und quollen auf. Zuvor (also vor der Lackierung) nahmen sie noch Wasser auf! Das ist somit auch ein Zeichen, dass die Lackierung dringend nötig war. Mit einer Wollsocke oder einem Stück Druckerpapier werden die frisch lackierten Bauteile nun „gegen den Strich“ abgerieben.

Fehler: Falsche Oberflächenbehandlung und Lackierungsart!

Es wird fast nie geschmirgelt. Brüchige Lacke werden mit Ziehklinge entfernt (auch Japanspachtel). Mit Es wird fast nie geschmirgelt. Brüchige Lacke werden mit Ziehklinge entfernt (auch Japanspachtel). Mit Lacklösemittel oder einem aggressiveren Lösemittel werden alle Holzteile geputzt, gebürstet und gewaschen. Zum Bürsten nimmt man z.B. eine Zündkerzenbürste. Diese hat Messingborsten, die Weich und trotzdem zäh genug sind, die geschwärzten Ecken der Gerüstkonstruktion zu erreichen. Es taugen auch andere, weiche Drahtbürsten oder deren Kunststoffersatz. Die Hand- und Fingernagelbürste ist ab und an zu schwach. Bereits im Bürsten platzen marode Lackpartikel ab. Das komplette Abschmirgeln wird insofern als Fehler gesehen, da die wenigsten „Schrmirgler“ über die Kenntniss und Fertigkeit verfügen ein derart blankes Holz vollwertig neu zu lackieren.
Der Erfolg einer Neulackierung wird nicht 2 Tage nach Lackierung gemessen, sondern nach frühestens 3 Monaten – besser 6 Monaten. Dann wenn verunreinigte Stellen die Lack abstossen , sichtbar. So wäre bei einer Angabe „Ich habe das Gerüst zuvor Tauchlackiert, ggf. eine Nachfrage erhellend (was meint der Verkäifer damit?) Insgesamt werden 2-3 Schichten in verschiedenem (immer dickflüssiger ) Mischungsverhältnissen – nach bis zu 14 Tagen Antrockenzeit dazwischen – benötigt, um eine rohes Stück Holz in einen Bootsbauteil zu verwandeln. „Frisch lackierte Gerüste können ggf. „Verkaufskosmetik“ sein.

Und wie immer gilt:
Irrtum und Änderung vorbehalten. Ohne Gewähr. Alle Rechte beim Verfasser. Vervielfältigung nur durch link auf diese Seite. Danke. Stand Dez 2020