Funktionsprinzipien von fahrradtauglichen und zugleich geländegängigen Bootswägen.

Dieser Darstellung ist ohne Bemaßung, da kein Bauplan. Es stellt das Grundprinzip bekannter Eigenbauten dar. Die Sinnhaftigkeit dieses Modells liegt in der großen Wandelbarkeit der Grundkonstruktion, die auch weit über die Verwendung als Bootswagen, der an ein Fahrrad angehängt werden kann, hinausgeht.

Die uns bekannten Erfahrungswerte zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages, zeigen einen Bootswagen, der als

  • zerlegbar in das bootsinnere passt, oder auf dem Oberdeck in Teilen Platz findet.
  • Der aufgebaut auf dem Boot mitgenommen werden kann!
  • über Sand und Schlaglochpisten von einem Erwachsenen gut allein geschoben werden
    kann
  • als Fahrradanhänger direkt, oder in Kombination mit dem Bootskörper verwendbar ist
    Weitere Applikationen für den Straßenverkehr, Einkauf mit dem Rad, Mitnahme von
    Kindern sind möglich.

Voraussetzungen / Materialliste für die Rohkonstruktion:

  • Boosbreite ca.+10cm auf beiden Seiten ergibt eine Vierkantholzlänge (Rundstab, Rohr,
    etc.), die dann als Quadrat oder Rechteck (z.b. bei kleinen Rädern) ausgeführt werden
    kann.
  • die hier dargestellten Räder sind je nach Konstrukteur und Gelegenheit – zwischen
    24 und 28(Zoll).
Bild 1: Der Scheren – Rahmen ist mit einfachsten Mitteln und einer gewissen Liebe zur Genauigkeit mit Hausmitteln zu fertigen. Einzig die echten Fahrrad-Räder mit einer kinderwagentypischen Steckachse ist ein Fachhandelsteil. Die Tube Klebstoff zeigt das Einleimen von Rohrstücken an, die einen kleineren Durchmesser haben, als das Achsrohr. Diese sind meist nötig, damit die Steckfunktion der Steckachse auch wirklich stecken bleibt. Es kann aber auch mit Pop-Nieten oder Verschraubung gearbeitet werden.
Bild 2: Der zerlegte Boostwagen, bestehend aus den Rädern, den zusammengefaltetem Trägerrahmen (hier aus Holz) und diversen Rohren, aus denen eine Deichsel o.ä. Konstruiert wurde.

Natürlich reicht zum blosen schieben alleine der Scheren-Rahmen und die Räder nebst ihrer Achse. Ob jedoch die Achse beim Falten mitbewegt wird, oder ob die Achse nur in Bohrungen ruht und herausgezogen werden muss, überlässt man dem Erbauer eines solchen Wagens.

Bild 3: Vereinfachte Darstellung. Vorteil gegenüber “minimalistischen” und “sehr leichten” Behelfswägen, ist die angenehme Schiebe – Haltung v.a. bei größeren Menschen.Das große Rad kann zudem besser über Schlaglöcher hinwegkommen und zudem kann mit dem Boot nun „Anlauf“ genommen werden, um Unebenheiten auf der Wegstrecke zu meistern. Je nach eigenem konstruktivem Geschick oder verfügbarem Material kann die Stabilität für Gepäck oder sehr unebene Wege angepasst werden. Nachteil hierbei wäre das zunehmende Gewicht…
Bild 4: Wenn der Scheren – Rahmen unter Deck Platz gefunden haben sollte, wären noch die Räder zu verstauen. Hier sind sie als “Ultima Ratio” auf dem hinteren Verdeck mit Gummizügen angebracht. Auch ein Senkrecht stellen zwischen den Beinen, oder ein queres anlehnen an eine Lehne kann das Platzproblem lösen.
Bild 5: Vom Grundsatz her, handelt es sich um einen Fahrradanhänger. Die Speichenräder in entsprechender Größe zu denen des Fahrrades sollen einen ruhigen Lauf und ein berechenbares Verhalten des angehängten Bootes gewährleisten. Oben ist eine zerlegbares Rohr zu sehen, das über eine Verklemmung (z.B. Schraubzwinge) an der Süllrand Spitze, die Bremswucht des Bootes näher an seiner Mitte abfängt und die Lenkungswirkung auch dort ansetzt. Auch ein zusätzliches Stützband auf dem Rohr könnte den Bug unterfangen.
Bild 6: Die Bootsbreite gibt das Maß für die gesamte Konstruktion vor. B: mit den Schloßschrauben können auch Zurrgurte eingefügt werden, sollten diese nicht gleich komplett um Rahmen und Boot gezurrt werden. Es kann das anbringen von Polstern erwogen werden.

Bei diesen allereinfachsten Konstruktionen, kann sich der Scherenrahmen verselbstständigen und ein Scheuern des Reifens an Bootshaut oder Hauptnaht eine Beschädigung des Boots und dann des Reifens verursachen. So ergibt es Sinn, einen Blick auf die Ausstattung des Wagens und die Optionen einen fest verbundenen Deichseln zu werfen:

Bild 7: Verkürzte Darstellung einer Handdeichsel die das Boot stützen kann und als Karren gute Dienste leistet. Hierüber kann der Bugteil des Boote zusätzlich verzurrt und gestützt werden. D: hier wird über das Rohr eine handelsübliche, geschwungene Deichsel angesetzt.

Grundsätzlich sind der Ausgestaltung nur die Grenzen der Statik und Verkehrssicherheit (wenn eine Teilnahme damit am Straßenverkehr anvisiert ist. Dynamo?, Schmutzbleche, steckbar? Rücklicht? Kindersitz einhängen? Hundekorb? Betonwanne als Einsatz in den Rahmen für Einkäufe? u.v.v.m) gesetzt. Wer Schweißen kann, hat noch andere Konstruktionsmöglichkeiten.

Derflusswanderer, Stand 2/2022